Wissenswertes

Brillant-Schliff

Als populärste Diamantform gilt heute der Brillant, da sie Brillanz und Feuer des Diamanten am besten zur Geltung bringt. Ein Brillant, also ein rund geschliffener Diamant, zeichnet sich dadurch aus, dass er im oberen Teil, der sogenannten Krone, mindestens 32 Facetten (plus Tafel) aufweist. Im unteren Teil, dem sogenannten Pavillon, besitzt ein Brillant mindestens 24 Facetten (plus ggf. Kalette). Nur wenn diese Kriterien erfüllt sind, wird von einem „Brillanten“ gesprochen. Das in einen Brillanten eintretende Licht wird durch seine Facetten reflektiert, mehrfach gebrochen und in die sogenannten Spektralfarben aufgespalten. Tiefe und Tafel des Steins sowie die Winkelverhältnisse zwischen Pavillon und Krone bestimmen über Brillanz, Feuer, Szintillation (Luminiszenz) und Streuung des Diamanten – also über die Eigenschaften, die man optisch wahrnehmen kann.

Princess-Schliff

Nach dem Brillant ist der Princess-Schliff heute die wohl
zweitpopulärste Diamantform – insbesondere in den
USA. Der untere Teil (Pavillon) hat viele Facetten, ähnlich
dem Brillanten. Dadurch ist der Princess-Schliff die rechteckige
Schliffform mit dem meisten Feuer. Durch seine
besondere Brillanz und seine einzigartige Form ist er
besonders beliebt bei Verlobungs- und Antragsringen.
Der Princess sieht von oben betrachtet viereckig, häufig
quadratisch aus und hat spitze Ecken. Von der Seite betrachtet
wirkt der untere Teil wie eine auf den Kopf gestellte
Pyramide. Die geometrische Form des Edelsteins
kann dabei unterschiedlich ausfallen.
Der Princess ist eine relativ neue Schliffform. Erst in den
sechziger Jahren bot er erstmals die Möglichkeit, einem
Diamanten eine quadratische Form zu verleihen, die
ebenso über gleichartige Facetten wie beim Brillant-Schliff
verfügt. Schleifer arbeiteten und forschten so lange an
einer optimalen eckigen Form, bis die hierdurch dem
Stein verliehene Brillanz einem Brillanten sehr nahe kam.

Baguette-Schliff

Der Begriff „Baguette“ wird aus dem Französischen „la bague“ abgeleitet und bedeutet „Stab“ bzw. „Stäbchen“. Es handelt sich hierbei um eine Schliffform, die hauptsächlich bei Diamanten und bei kleinen Edelsteinen angewandt wird. Charakteristisch ist bei diesem Schliff, dass bei Betrachtung des Edelsteines von oben ein exaktes Rechteck zu erkennen ist, dies bedeutet vier exakt ausgeschliffene 90°-Ecken. Ein Diamant im Baguette-Schliff ist meist doppelt bis dreimal so lang wie breit. Die eingeschliffenen Facetten/Flächen sind im Ober- und Unterteil des Edelsteins jeweils parallel zu den Außenkanten. Dies hat zur Folge, dass der Diamant im Baguette-Schliff nicht so brillant wirkt bzw. nicht so stark funkelt wie beispielsweise ein rund geschliffener Diamant (Brillant-Schliff). Dennoch besticht der Baguette geschliffene Diamant durch seine zurückhaltende und coole Eleganz und unterstreicht daher vielleicht den Charakter der Trägerin oder des Trägers mehr als so manch anderer Stein.

Herz-Schliff

Das Herz als Symbol der Liebe ist mit Sicherheit die „romantischste“ aller Diamantformen. Daher sind Herz-Diamanten als Geschenk besonders beliebt. Die Herzform ähnelt der Tropfenform, mit dem Unterschied, dass auf der runden Seite des Tropfens eine zusätzliche Spalte hineingeschliffen wird. Üblicherweise haben Herz-Schliffe zwischen 56 und 59 Facetten, mit 4,6,7 oder 8 Hauptfacetten im unteren Bereich des Diamanten. Der Herz-Schliff zeichnet sich durch eine starke Brillanz und intensives Feuer aus. Verlobungsringe sind wahrhaftig romantische Schmuckstücke, die sinnbildlich für die ewige Liebe zweier Menschen stehen. Was wäre daher passender als ein Diamant mit Herz-Schliff, um einen Verlobungsring zu krönen? Herz-Diamanten haben eine ausgesprochen gefühlsbetonte Ausstrahlung und verdeutlichen die Bindung, Zuneigung und Wertschätzung eines Paares.

Asscher-Schliff

Der Asscher-Diamant wirkt von oben betrachtet wie ein Quadrat mit abgerundeten Ecken. Der Schliff ähnelt der Smaragdform, ein Asscher ist jedoch stets quadratisch. Genau wie beim Smaragdschliff sind die stufenartigen Facetten bezeichnend für diese Form. Die meisten Asscher haben 58 Facetten, doch sogenannte Royal-Asscher-Diamanten können sogar 74 Facetten haben. Trotz der Ähnlichkeit zum Smaragd-Schliff weist der Asscher-Schliff wegen seiner Proportionen eine höhere Brillanz auf. Die rechteckigen Facetten der Unterseite in Kombination mit einer relativ großen Tafel führen dazu, dass die Reinheit des Schmucksteins beim Asscher- Schliff eine besonders wichtige Rolle spielt. Der Asscher-Schliff wurde im Jahr 1902 durch Joseph Asscher entwickelt. Er patentierte den Schliff mit drei Stufen in der Krone und sieben Stufen im Pavillion. Der Asscher-Schliff wurde jedoch im Laufe der Zeit verändert, sodass er heute meist nur noch drei bis vier Stufen im Pavillon aufweist und dadurch mehr strahlt.

Radiant-Schliff

Der Radiant, auch Karrée-Schliff genannt, erscheint quadratisch oder leicht rechteckig und hat abgeflachte Ecken. Die Form verbindet die Eleganz der Smaragdform mit dem typischen Funkeln eines Brillanten. Der Unterschied zum deutlich rechteckigeren Smaragdschliff ist, dass hier ein Hybrid aus Treppen- und Brillantschliff vorliegt. Ursprünglich hatte der Radiant 70 Facetten, doch heute gibt es ihn in ganz verschiedenen Ausprägungen. Besonders gerne wird er mit 66 Facetten geschliffen. Das vielseitige Design vereint die Brillanz und Tiefe des runden Brillant-Schliffs, des Smaragd- und Princess-Schliffs, was den Karrée-Schliff für alle Arten von Schmuckstücken beliebt macht. Der erste Radiant-Schliff wurde 1977 von Henry Grossbard für die Radiant Cut Diamond Company (RCDC) entworfen. Vor seiner Erfindung wirkten alle Diamanten mit Karrée- oder Treppenschliffen weniger brillant. Grossbard erfand damit einen Hybrid-Schliff, der die Bearbeitung quadratischer oder rechteckiger Steine revolutionierte.

Oval-Schliff

Ein ovaler Diamant ist dem Brillanten sehr ähnlich. Im Gegensatz zur runden Form wirkt der Oval-Schliff, wie der Name schon besagt, von oben betrachtet oval. Genau wie auch der Brillant weist der ovale Diamant mit seinen 56 Facetten eine hohe Brillanz auf. Er ist besonders beliebt bei Damen mit kleineren Händen, da die längliche Form ihre Finger lang und schmal erscheinen lässt. Die Geschichte des Oval-Schliffs, wie wir ihn heute kennen, ist noch recht jung. Zwar gab es schon lange ovale Schliffformen, die Facetten entsprachen jedoch nicht dem Schliff, der heute als Oval-Schliff bezeichnet wird. Die aktuelle Form des Oval-Schliffs wurde erstmals von Lazare Kaplan, einem russischen Schleifer, in den 1960er Jahren geschliffen.

Die "4 C" der Diamanten

Carat

Das Gewicht und somit auch die Größe des Diamanten. Ein Maß mit historischem Hintergrund. Die Samen des Johannisbrotbaums gelten als Ursprung der Gewichtseinheit Carat, da man annahm, dass jeder Samen dieses Baumes das gleiche Gewicht von 0,2 Gramm besitzt. Ein Carat entspricht 0,2 Gramm. Ein Carat wird aber auch in 100 Punkte unterteilt. Ein Diamant von 0,50 Carat hat demnach auch 50 Punkte und wird daher neben Halbkaräter auch gerne „50-Punkter“ genannt.

Colour

Obwohl die meisten Diamanten farblos erscheinen, gibt es sie in unterschiedlichsten Farben, Schattierungen und Farbnuancen. Fachleute unterscheiden anhand einer Buchstabenskala von „D“, was der höchsten Farbstufe entspricht, bis „Z“, der demnach tiefsten Diamantfarbe. Grundsätzlich gilt: Je höher die Farbe, desto höher der Wert des Diamanten. Ausnahmen bilden sogenannte „Fancy Diamanten“. Sie haben kräftige, prägnante Farben wie Sattgelb, Grün, Pink… und kommen in der Natur wesentlich seltener vor und sind daher teilweise noch wertvoller.

Clarity

Als absolut rein gilt ein Diamant, wenn er keinerlei Einschlüsse zeigt. Wenn also ein Fachmann unter Zuhilfenahme einer Lupe mit 10-fach-Vergrößerung keine Einschlüsse mehr feststellen kann. Neben Einschlüssen gelten auch Wachstumsmerkmale, Spannungs- oder Bruchrisse sowie äußere Merkmale als Reinheitskriterien. Einschlüsse sind meist Fremdmineralien wie z. B. Granat, Peridot oder auch ein anderer Diamant, die nicht aus kristallisiertem Kohlenstoff bestehen. Diese „Fingerabdrücke“ der Natur unterstreichen die Einmaligkeit eines jeden Diamanten.

Cut

Erst der ideale Schliff eines Diamanten sowie seine exakt angelegten Proportionen verleihen dem Stein seine volle Brillanz und entlocken ihm das beeindruckende Feuer. Das einfallende Licht wird perfekt von einer Facette zur anderen reflektiert und strahlt durch die Oberfläche des Steins zurück. Es kommt auf das Knowhow des Diamantschleifers an, aus einem Rohdiamanten ein einzigartiges Meisterwerk zu schleifen.